A12: Teresa Reichelt

Ihr Lieben,

vor 6 Monaten habt ihr mich als Landessprecherin gewählt und damit mein Leben ziemlich auf den Kopf gestellt. Statt der Unibibliothek war ab März die Landesgeschäftsstelle mein zweites Zuhause und mein Terminkalender glich phasenweise einer Runde Tetris. Die letzten Monate waren herausfordernd und intensiv, aber vor allem waren sie unglaublich bereichernd. Ich habe viel gelernt: über Verantwortung, Strukturen, Prioritätensetzung und politische Kämpfe. Besonders aber darüber, wie stark wir als Verband sind, wenn wir zusammenhalten und miteinander kämpfen. Gemeinsam mit euch möchte ich noch ein weiteres Jahr für und mit euch kämpfen und deshalb bewerbe ich mich erneut bei euch als Landessprecherin der Grünen Jugend Berlin.

Über mich

Ich bin Teresa (sie/ihr) 24 Jahre alt und seit 2021 in der Grünen Jugend aktiv, anfangs in Charlottenburg-Wilmersdorf und seit März als Landessprecherin. Aufgewachsen bin ich in Potsdam und fürs Studium hat es mich dann nach Berlin verschlagen. Nach meinem Bachelor in Politikwissenschaft und Publizistik habe ich beschlossen, noch tiefer in ökonomische Fragen einzusteigen und studiere deshalb jetzt Volkswirtschaftslehre. Dort ärgere ich mich regelmäßig darüber, wie hartnäckig neoliberale Denkweisen in den Lehrplänen feststecken. Doch genau das motiviert mich auch, für Alternativen zu kämpfen: für Umverteilung, Klimagerechtigkeit und ein Gesellschaftssystem, das nicht Profite und Wachstum, sondern Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Politisch interessiert war ich eigentlich schon immer, aber das erste Mal wirklich aktiv geworden bin ich 2015 auf Anti-Pegidaprotesten. Seitdem waren Aktivismus und Politik nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken. Besonders geprägt haben mich dabei Klimastreiks und queerfeministische Kämpfe – Themen, für die ich auch heute noch brenne und auf die Straße gehe.

Bei der Grünen Jugend habe ich dann gelernt, wie unterschiedlichste Ungerechtigkeiten zusammenhängen und System haben. Einschnitte in der Sozialpolitik, Rückbau von Arbeitnehmer*innenrechten, Sparpolitik und Kürzungen - all das sind Auswüchse eines Kapitalismus, der immer weiter um sich greift. Gerade in Zeiten, in denen Sparpolitik als „alternativlos“ verkauft wird, ist es umso wichtiger, diese Logik zu durchbrechen.

Die letzten Jahre haben mir gezeigt, dass man diesem System am besten gemeinsam etwas entgegensetzen kann. Ob an Streikposten oder auf Demos: Arbeitskämpfe machen deutlich, dass Veränderung nur durch kollektiven Widerstand möglich ist. Deshalb ist es mir ein zentrales Anliegen, Gewerkschaften zu unterstützen und solidarische Bündnisse zu stärken - denn ein gutes Leben für alle darf nicht hinter Sparzwängen zurückstehen.

Ein kleiner Rückblick

Sechs Monate vergehen schneller als gedacht, vor allem wenn sie so voll und aufregend sind wie die letzten. Es gab kaum ein Wochenende, an dem keine Veranstaltung anstand: vom KV-LaVo-Treffen über den Mitte-Ost-Kongress, bis zur LDK der Grünen und den Stadtkongress - die Liste ist zu lang, um hier alles aufzuzählen. Aber jede einzelne Veranstaltung war eine Gelegenheit dazuzulernen, Erfahrungen zu sammeln und Wissen zu teilen.

Doch auch ohne eigene Veranstaltungen wird einem im politischen Berlin nie langweilig, denn es gibt schließlich genug zu tun. Ob Streiktage von BerlinStehtZusammen, 1. Mai Demos, Proteste gegen die Mietenlobby, Raves gegen die A100 oder dem CSD - wir als Grüne Jugend Berlin waren überall mit dabei. Gemeinsam haben wir dabei geholfen Druck aufzubauen, Missstände anzugehen und unsere Vision von einem solidarischen und gerechten Berlin zu erkämpfen.

Aber ich bin noch lange nicht fertig - das war gerade erst der Anfang!

Im kommenden Jahr will ich an diese Arbeit anknüpfen und mit meinen Erfahrungen dazu beitragen, dass wir als Landesvorstand noch schlagkräftiger und präsenter in unserer politischen Arbeit werden.

Dazu gehört ein stärkerer Fokus auf Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ich möchte im kommenden Jahr unsere Inhalte klarer kommunizieren, unsere Positionen in Berlin sichtbarer machen und über Social Media, Pressemitteilungen und Kampagnen mehr Menschen erreichen. Ich will unsere politischen Forderungen klar und laut in öffentliche Debatten bringen, um so aktiv zu einer Diskursverschiebung nach links beizutragen.

Aber dabei ist auch weiterhin klar: wir kämpfen nicht alleine für ein gerechteres Berlin, sondern stehen Seite an Seite mit unseren Bündnispartnern. Ich bin absolut motiviert mit euch die Kampagne „Mietendeckel jetzt!“ zu supporten, Hand in Hand mit antifaschistischen Bündnissen sich Faschos zu widersetzen und mit der Berliner Zivilgesellschaft der Kürzungspolitik des Senats den Kampf anzusagen.

Und apropos Kampfansage an konservative Politik: 2026 stehen die Wahlen für das Berliner Abgeordnetenhaus und die Bezirksverordnetenversammlungen an. Ich freue mich sehr darauf, gemeinsam mit euch eine eigene Kampagne zu gestalten und auf die Straße zu bringen. Eine Kampagne, die Menschen Hoffnung macht, dass ein Berlin möglich ist, in dem Menschen nicht mehr Profitinteressen zum Opfer fallen und in welchem Solidarität großgeschrieben wird. Ein Berlin, für das es sich lohnt zu kämpfen.

Mit euch für euch

Das letzte halbe Jahr hat mir gezeigt, wie viel Freude mir diese Arbeit macht und wie viel Kraft es mir gibt, gemeinsam mit euch für Veränderung zu kämpfen. Ich habe gelernt, Verantwortung zu tragen und auch in schwierigen Momenten den Kopf oben zu behalten. Gleichzeitig weiß ich, dass Politk nur im Team funktioniert, weshalb ich wahnsinnig dankbar für all die tollen und inspierenden Menschen in unserem Verband bin. Daher wäre es mir eine große Ehre, die GJ Berlin noch ein weiteres Jahr als Sprecherin vertreten zu dürfen, und dafür bitte ich bei der kommenden Landesmitgliederversammlung um euer Vertrauen.

Falls du Fragen hast oder dich austauschen willst, slide jederzeit auf Signal (@teresareichelt.42) oder auf Instagram (@teresa.rchlt) in meine DMs:) Ich freu mich über eure Gedanken!

In diesem Sinne: Alerta und bis bald!

Eure Teresa