A17: Paula Stark

Ihr Lieben,

Ich bewerbe mich auf einen der Beisitzplätze im Landesvorstand der GJ Berlin!

In den letzten 1,5 Jahren bei der GJ Berlin ist mir dieser Verband und all die tollen Menschen, mit denen ich hier zusammen kämpfen darf, unglaublich ans Herz gewachsen. Mein letztes Jahr im Vorstand der GJ Berlin Ost, als FINTA*-Beauftragte, und die letzten 6 Monate im Bildungsteam der GJ Berlin haben mir gezeigt, wie viel Lust ich auf die Arbeit mit euch allen habe und wie viel sie mir gibt.

In Zeiten wie diesen, in denen eine Krise die nächste jagt, in denen ich gar nicht weiß, wo ich hinschauen soll - außenpolitische Instabilität, rassistische und menschenfeindliche Bundes- und besonders Asylpolitik, eine Regierung, die Menschenrechte mit Füßen tritt, Parteien der politischen „Mitte“ und des „progressiven“ politischen Spektrums, die Rechtsextremismus immer salonfähiger machen, ein Berliner Senat, der alles kaputt kürzt, was uns wichtig ist und diese Stadt lebenswert macht, aber Milliarden für den Ausbau der A100 und Bebauung von Flächen wie dem Tempelhofer Feld oder dem Gleisdreieck hinlegt, explodierende Mieten und Lebenshaltungskosten, unsoziale Politik, unfaire Steuersysteme zu Lasten derer, die sowieso schon am Wenigsten haben, Sexismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit, misogyne Positionen und eine Mutterpartei, die es in den größten Unrechtssituationen nicht schafft, sich an der Seite der Opfer zu positionieren - genau in solchen Zeiten, bin ich froh, dass es die GJ Berlin gibt.

Ich hab schon oft drüber nachgedacht, wie es weitergehen soll, wo ich stehe, wo ich mich selbst sehe, wo ich wirken möchte. Mit wem ich wirken möchte. Auch wenn ich nicht alle Fragen immer klar beantworten konnte, auf die letzte Frage hab ich immer eine Antwort gefunden - nämlich mit euch. Dieser Landesverband hier gibt mir Hoffnung. Wenn ich euch sehe, mit euch rede, mit euch auf die Straße gehe, dann merke ich, dass ich nicht alleine bin - und egal, wie aussichtslos es außenrum oft zu sein scheint, ihr alle seid eine stabile Konstante. Meine stabile politische Konstante.

Es braucht eine linke GJ. Eine GJ, die laut ist, die Druck macht, die unbequem ist. Mit den näher rückenden Berliner Wahlen nächstes Jahr wird das immer wichtiger. Wir dürfen das Feld nicht räumen! Berlin braucht euch alle.

Ich möchte mich ganz besonders einsetzen für Bildungsarbeit, mit der ich in den letzten Monaten im Bildungsteam schon Erfahrung sammeln konnte. Außerdem ist mir Bündnisarbeit wichtig, mit tollen Bündnissen wie Berlin Steht Zusammen oder Reclaim Your Kiez, die berlinweit und in den Kiezen für soziale Politik, für faire Arbeitsbedingungen und gegen Rechts kämpfen. Ich will mich einsetzen für ein klimafreundliches Berlin und eine echte Verkehrswende, für den Stopp von Projekten wie der A100 oder der TVO und für ein besseres Öffi-System, was vor allem die Randbezirke besser abdeckt. Diskriminierung jeglicher Art hat bei uns keinen Platz, und ich will für menschliche, queerfeministische und postkapitalistische Politik streiten, in unserer eigenen Partei und darüber hinaus.

Ich würde mich riesig über euer Vertrauen freuen. Danke!