| Veranstaltung: | 2. Landesmitgliederversammlung 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | TOP 8.6 Beisitz, 2 x Offene Plätze |
| Antragsteller*in: | Niclas Christ (Grüne Jugend Berlin) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 18.09.2025, 17:18 |
A5: Niclas Christ
Selbstvorstellung
Hey ihr!
Vor einem halben Jahr habt ihr mir euer Vertrauen für den Landesvorstand geschenkt. Damals wurde ich in den offenen Beisitzplatz nachgewählt und habe das Amt des vielfaltspolitischen Sprechers übernommen. Jetzt möchte ich die Arbeit aus den letzten Monaten fortsetzen. Verbandsarbeit und politische Wirksamkeit brauchen Zeit, und gerade jetzt mit Blick auf die Abgeordnetenhauswahl ist es wichtig, dass wir als linke Jugendorganisation sichtbar, laut und kritisch bleiben.
Wer ich bin
Ich bin Niclas (he/him), 27 Jahre alt, arbeite Vollzeit im Grafikdesign & Online-Marketing und seit sechs Jahren in der Grünen Jugend aktiv – zunächst in Freiburg, seit drei Jahren in Berlin. In Freiburg habe ich als Social-Media-Koordinator erste Erfahrungen in der Kampagnenarbeit gesammelt und in Berlin als Vorstandsmitglied der GJ Berlin-Ost Aktionen zur Europawahl und zur Bundestagswahl mitgestaltet. Mein Engagement beschränkte sich nicht nur auf die GJ: Bei Fridays for Future, im Orga-Team des Bündnisses „Reclaim Your Kiez“ oder bei „widersetzen“ in Riesa und Demmin war ich mit euch auf der Straße. Zuletzt war ich mit vielen von euch auf Borkum, um gegen die Gasbohrungen in der Nordsee zu protestieren. Politischer Wandel entsteht nur, wenn wir ihn gleichzeitig laut auf der Straße und konsequent im Parlament einfordern.
Was ich bisher im LaVo gemacht habe
Gemeinsam mit dem Vielfaltspolitischen-Team habe ich den Migra-Fördertag organisiert, Räume für migrantische Mitglieder als Safer Spaces geschaffen und weitere Vernetzungstreffen umgesetzt. Denn Rassismus und Diskriminierung sind keine Einzelfälle, sondern tief in unserer gesellschaftlichen Struktur verankert. Unser Auftrag als Verband ist es, diese Mechanismen offenzulegen, unsere eigenen Strukturen kritisch zu reflektieren, Bildungsangebote auszubauen und Strategien konsequent weiterzuentwickeln. Dafür müssen wir langfristig Strukturen aufbauen und uns die notwendige Zeit nehmen, um Vielfaltspolitik nachhaltig und wirksam zu gestalten.
Warum ich weitermachen möchte
Kapitalismus, Patriarchat und soziale Ungleichheit sind keine isolierten Probleme – sie bestimmen, wie Ressourcen verteilt, Energie produziert und Städte gestaltet werden. Solange Profite über Menschen und Klima gestellt werden, bleibt Klimaschutz elitär und unsozial. Nur wenn wir diese Strukturen bekämpfen, können wir eine Politik schaffen, die Mieten bezahlbar hält, Verdrängung stoppt und gleichzeitig Klimaschutz gerecht und inklusiv gestaltet.
Mit Blick auf die Abgeordnetenhauswahl 2026 will ich mit der Grünen Jugend Berlin kreative Kampagnen planen und Aktionen auf die Straße bringen, die unseren Themen Sichtbarkeit verschaffen. Dabei geht es um konkrete Wirkung: Bildungsarbeit, Bündnisstärkung und Aktionen, die unsere Positionen hörbar und wirksam machen.
Meine Erfahrung aus mehreren Jahren Kampagnenarbeit, sei es ehrenamtlich bei der GJ und Bündnissen oder beruflich in Online-Kampagnen, möchte ich gezielt einbringen, um den Verband zu stärken und unsere Inhalte auch im Wahlkampf schlagkräftig zu platzieren.
Zudem möchte ich für die kommende Amtszeit Vielfaltspolitik im Grünen Jugendverband noch sichtbarer machen und ein konsequentes Konzept gegen Ableismus und für den weiteren Abbau von Barrieren umsetzen. Ein Thema, das bisher oft zu kurz gekommen ist.
Meine Perspektive für Berlin
Berlin muss sozial, ökologisch und inklusiv sein. Bezahlbares Wohnen sichern wir durch Vergesellschaftung und den Kampf gegen Verdrängung, nicht durch Investor*innen-Deals. Eine echte Verkehrswende bedeutet sichere Radwege, autofreie Kieze, kostenlosen und barrierefreien ÖPNV und den Stopp unnötiger Straßenprojekte wie die A100 oder der TVO.
RAW-Gelände, Gleisdreieck und Tempelhofer Feld müssen erhalten werden, für Kultur, Jugendprojekte und gemeinschaftliche Nutzung. Mittel für Kultur, Jugendarbeit und Tierschutz brauchen endlich die Priorität, die sie verdienen. Doch stattdessen setzt die Berliner Landesregierung auf Beton, Prestigeprojekte und Kürzungen. Während Paris in wenigen Jahren riesige Flächen vom Auto befreit und die Innenstadt zu einer echten Lebens- und Begegnungszone umgebaut hat, diskutieren SPD und CDU hier über den Weiterbau der A100. Berlin könnte eine europäische Vorreiterstadt sein, doch den Willen dazu zeigt Rot-Schwarz nicht.
Faschismus muss in dieser Stadt klar entgegentreten werden. Er bedroht unser Zusammenleben und wir müssen ihn mit Solidarität, Aufklärung und Widerstand bekämpfen. Polizeigewalt ist Teil des Problems: Sie stützt rassistische Strukturen und unterdrückt marginalisierte Communities. Wir brauchen eine Gesellschaft, in der Sicherheit nicht durch Repression, sondern durch Gerechtigkeit und Teilhabe entsteht.
Während Investor*innen ganze Stadtteile aufkaufen, soziale Projekte gekürzt werden und die Klimakrise weiter eskaliert, braucht eine starke, linke Grüne Jugend Berlin, die sichtbar für soziale Klimagerechtigkeit, Freiräume und Vielfalt kämpft. Gemeinsam mit euch will ich denen Gehör verschaffen, die sonst überhört werden. Für Menschen und für Tiere.
- Alter:
- 27