| Veranstaltung: | 2. Landesmitgliederversammlung 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | TOP 8.5 Beisitz, 2 x FINTA* Plätze |
| Antragsteller*in: | Leonie Back (LV Grüne Jugend Berlin) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 26.09.2025, 10:38 |
A15: Leonie Back
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
als ich 2022 für mein Politikwissenschaften-Studium nach Berlin gezogen bin, habe ich einen Ort gesucht, wo ich mich mit Gleichgesinnten über die Probleme unserer Zeit austauschen, Anschluss finden und gemeinsam aktiv werden kann – und diesen Ort habe ich zuerst in der GJ X-Hain und anschließend in der GJ Berlin gefunden! Nachdem ich die letzten Jahre in X-Hain im Vorstand aktiv war, unzählige Aktiventreffen geplant, auf vielen Parteitagen der Altgrünen rumgepöbelt, auf dem Bundeskongress rumgestresst und auf so vielen Demos war, war ich im letzten Jahr im Ausland und anderswo in Deutschland unterwegs, und es war aber schnell klar – ich will zurück nach Berlin! Für mein Masterstudium der Internationalen Beziehungen bin ich nun seit ein paar Monaten wieder in diese schöne Stadt gezogen und möchte jetzt hier vor Ort anpacken, aktiv werden, etwas verändern und mich einbringen!
Wir jungen Menschen sind stärker denn je von Krisen betroffen – und die Politik schaut zu!
Die politischen Krisen unserer Zeit häufen sich, wir jungen Menschen haben schon in unserer Teenagerzeit und im frühen Erwachsenenalter viel mehr Umbrüche erlebt als unsere Eltern vor uns – von der Pandemie, in der gerade wir jungen Menschen von der Politik übergangen wurden, über die Klimakrise, die unsere Zukunft am stärksten bedroht, über den Krieg in Europa, wegen dem wahrscheinlich in naher Zukunft die Wehrpflicht wiedereingeführt wird. Aber auch unser Sozialstaat wird in Frage gestellt, wir müssen uns, bevor wir überhaupt in den Arbeitsmarkt eingestiegen sind, schon Gedanken über unsere Rente machen, und wir erleben, dass grundlegende Infrastruktur immer weniger funktioniert – sei es der immer schlechtere öffentliche Nahverkehr oder die Schulen und Universitäten, in denen es reinregnet oder die Toiletten und Klassenzimmer einfach unzumutbar sind. In Berlin sind wir zudem täglich mit dem Elend so vieler Menschen konfrontiert, die durch die Maschen des Systems fallen und in einem reichen Land wie Deutschland auf der Straße leben müssen. Aber auch für viele von uns sind die Mieten kaum bezahlbar und gerade viele Student*innen oder Azubis, die neu nach Berlin ziehen, sind dem Wohnungsmarkt ausgeliefert und in eigentlich unzumutbaren Untermietverhältnissen oder anderen prekären Wohnsituationen gefangen.
Und statt, dass die Politik hier Lösungen anbietet, schiebt unsere Bundesregierung und auch Kai Wegners CDU hier in Berlin die Schuld auf migrantisierte Personen oder Bürgergeldempfänger*innen und es sitzt eine rechtsextreme Partei in den Parlamenten, die unsere eh schon gespaltene Gesellschaft durch ihre Hassparolen, ihren Rassismus, ihren Sexismus, ihre Queerfeindlichkeit noch mehr gegeneinander aufhetzt.
Ein linker Verband, der alle mitnimmt und lebensnahe Bildungsarbeit macht
Die Herausforderungen und Probleme, mit denen wir jungen Menschen konfrontiert sind, sind groß. Und viele junge Menschen fühlen sich von der Politik alleingelassen, resignieren anhand der scheinbar unüberwindbaren Krisen. Aber genau dafür braucht es uns – die GRÜNE JUGEND. Wir können als linke Jugendorganisation eine Stimme für Vielfalt und gegen die Spaltung, eine starke antifaschistische Stimme sein. Bei uns können junge Menschen sich zusammenschließen, ins Gespräch kommen, Selbstwirksamkeit erfahren, und schließlich aktiv werden. Und so kann die GRÜNE JUGEND auch ein Ort der Hoffnung in diesen schwierigen Zeiten sein.
Um unseren Verband zu stärken, sehe ich zwei zentrale Ansatzpunkte: Wir müssen inklusiver und vielfältiger werden, und wir müssen Leute durch gute Bildungsarbeit einbinden und mitnehmen. Insgesamt brauchen wir mehr junge Menschen, die Bock haben, bei uns mitzumachen – ein Wahlkampf ist die Chance, um gerade auch junge Menschen mitzunehmen, die bei uns bisher unterrepräsentiert sind, wie migrantisierte Jugendliche, Schüler*innen oder Azubis. Dafür braucht es Strukturen in den Kreisverbänden, in die neue Menschen direkt eingebunden werden können, wo sie sich willkommen fühlen, und nicht durch Fachworte oder unter-sich-bleiben abgeschreckt werden. Wir müssen neue Formate entwickeln, mit denen wir die GRÜNE JUGEND bekannter machen können, an den Schulen, in den Unis. Und wir müssen die GRÜNE JUGEND auch zu einem Ort der Jugendarbeit im eigentlichen Sinne machen – ich habe selbst viele Jahre Jugendarbeit gestaltet und weiß, wie wichtig neben den Inhalten das Socializing und Spaß haben sind.
Um alle mitzunehmen und auch den Nicht-Politikwissenschaften-Studis oder jüngeren Schülis eine Chance zu geben, mitzureden, braucht es Bildungsarbeit, die nicht nur Marx zitiert, sondern die lebensnah politische Themen aufarbeitet. Natürlich muss unsere Bildungsarbeit eine klare kapitalismuskritische Perspektive aufzeigen, aber sie muss auch authentisch bleiben und praktisch anwendbar sein. Außerdem sollte sie weniger auf Vortrag und mehr auf Einbringen eigenen Wissens der Basismitglieder setzen, da wir alle verschiedene Erfahrungen mitbringen. Um diese Ideen umzusetzen, würde ich im neuen LaVo gerne das Bildungsteam mitbetreuen.
Mit starker junggrüner Stimme in den Wahlkampf
Im nächsten Jahr wird in Berlin das Abgeordnetenhaus gewählt, und wir werden mit drei starken jungen Kandidat*innen um Plätze auf der Liste und schließlich im Parlament kämpfen. In diesem Wahlkampf steht für Berlin viel auf dem Spiel. Berlin muss wieder eine soziale Stadt sein, in dem Wohnen bezahlbar ist. Wir müssen uns weiter für die Umsetzung des Volksentscheids „Deutsche Wohnen und co.“ enteignen einsetzen, aber auch gegen die massiven Sozialkürzungen im Bereich der Jugendarbeit oder anderer sozialer Projekte, die für den Zusammenhalt in unserer Stadt so wichtig sind. Gerade soziale Themen liegen mir persönlich sehr am Herzen, und ich möchte diese noch stärker in unseren Debatten und Aktionen einbringen.
Berlin muss außerdem eine Stadt werden, die für die immer heißer werdenden Sommer gerüstet ist, und in dem nicht mehr das Auto Vorrang vor Füßgänger*innen und ÖPNV hat. Wir wollen eine Stadt, in der Parkplätze durch Grünflächen ersetzt werden, in der die A100 nicht mehr weitergebaut wird, in der das Tempelhofer Feld erhalten bleibt und in der die Busse, U-Bahnen und S-Bahnen häufiger kommen, auch in den Randbezirken und außerhalb des Rings.
Als Jugendverband der Altgrünen müssen wir der Partei dafür in diesem Wahlkampf richtig Druck machen – damit kein Wahlkampf gemacht wird, um in die „Merkel-Lücke“ zu preschen, sondern um enttäuschte Wähler*innen zurückzuholen, die früher Grün gewählt haben und jetzt vielleicht Linke oder gar nicht wählen. Unsere Votenträger*innen verkörpern diese links-grünen Visionen, und sie müssen wir mit ganzer Kraft unterstützen.
All diese Themen, Ideen und meine Erfahrungen aus Jugendarbeit, der Arbeit im Kreisvorstand, bei den Altgrünen möchte ich jetzt gerne in den Landesvorstand einbringen und bewerbe mich deswegen auf einen Platz als Beisitzerin.
Ich bitte euch um eure Unterstützung!
Eure Leonie
Bei Fragen erreicht ihr mich unter @leonie.rosa auf Instagram und @leonierosa.77 auf Signal!
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