| Veranstaltung: | 2. Landesmitgliederversammlung 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | TOP 8.3 Sprecher*in, FINTA* Platz |
| Antragsteller*in: | Hannah Fuge (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 24.09.2025, 20:17 |
A13: Hannah Fuge
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
hinter uns liegt ein Jahr, das sich wohl niemand so hätte vorstellen können: Krise auf allen Ebenen! Und trotzdem haben wir als Verband unglaublich viel geschafft. Wir haben innerhalb kürzester Zeit eine Kampagne zur Bundestagswahl erarbeitet und auf die Straßen gebracht. Wir sind mit Menschen ins Gespräch gekommen, waren laut und präsent für so viele wichtige Themen, haben Nazis bei ihrem Parteitag blockiert, unsere Mitglieder gebildet, gefeiert, die Partei aufgemischt – und noch vieles mehr.
Darauf können wir als Verband wirklich stolz sein. All das war nur möglich durch die Menschen in der GJ Berlin, die in Kreisverbänden, Vorständen, Teams, FaFos und in der Basis so viel Zeit und Energie in diesen Kampf gesteckt haben.
Und weil auch im kommenden Verbandsjahr so viel zu tun ist, möchte ich mich hiermit als Landessprecherin bewerben.
Aber erstmal zu mir: Ich bin Hannah, 22 Jahre alt, ursprünglich aus dem mausigen KV Friedrichshain-Kreuzberg. Im letzten Jahr durfte ich als Beisitzerin im Landesvorstand mitstreiten. Neben der politischen Arbeit studiere ich Wirtschaft und Politik im Bachelor. So richtig politisiert hat mich 2015 der Rechtsruck. Im Fernsehen die hasserfüllten Reden auf Pegida-Demonstrationen zu sehen, hat mich stark geprägt. Genauso die Erfahrung, bei FFF Teil einer wachsenden Bewegung zu sein, die sich Gehör verschafft, wo so lange nicht zugehört wurde. Wenig überraschend also, dass meine Herzensthemen Asyl- und Migrationspolitik und eine sozial gerechte Klimapolitik sind – neben (Queer-)Feminismus und sozialer Wirtschaftspolitik.
Doch sind wir ehrlich: Die politische Lage ist beängstigend. Faschismus, der längst in der Gesellschaft angekommen ist, macht einem Angst! Eine immer sichtbarer werdende Klimakrise, die niemanden mehr zu interessieren scheint, macht Angst! Wichtiger denn je ist es jetzt, die realen Sorgen junger Menschen ernst zu nehmen. Wir müssen den Kampf selbst in die Hand nehmen – gegen Unternehmen wie Deutsche Wohnen und Vonovia, die Milliardengewinne mit unseren Mieten machen, während immer mehr Menschen unter die Armutsgrenze fallen, nicht zuletzt wegen zu hoher Wohnkosten. Volksentscheide müssen durchgesetzt und Deutsche Wohnen & Co. endlich enteignet werden. Hochschulen, Universitäten, Jugendzentren, Sportstätten, Schulen, Frauenhäuser und andere soziale Einrichtungen dürfen nicht durch gekürzte Gelder gefährdet werden, während ein Kai Wegner von Olympia und einer Magnetschwebebahn halluziniert. Junge Menschen dürfen nicht vergessen werden – und genau dafür müssen wir kämpfen. Denn wenn wir es nicht tun, wer dann?
Dazu gehören Kämpfe auf der Straße und in Parlamenten, eine stabile linke Bildungsarbeit und politische Aktionen, die Wirkung entfalten. Wir müssen laut sein, mit Menschen ins Gespräch kommen und unsere Visionen und Utopien weitertragen.
Dafür braucht es eine starke GJB. Als Jugendverband einer Partei, die es in der Vergangenheit nicht geschafft hat, die Sorgen junger Menschen ernst zu nehmen und die sich lieber an einem zum Scheitern verurteilten Mitte-Kurs abgearbeitet hat, ist es für uns oft besonders schwer dagegenzuhalten. Doch die Grüne Jugend ist ein besonderer Ort – auch für mich. Ein Ort, an dem man sich organisieren kann, Gemeinschaft findet, die sich nicht mit dem aktuellen politischen Kurs abspeisen lässt, und gemeinsam für eine gerechte Welt kämpft. Ein Ort, an dem man politische Praxis lernen und erleben kann. Gemeinsam können wir zeigen, dass es auch anders geht – dass wir uns für Klimaschutz, Menschenrechte, Feminismus und gerechte Verteilungspolitik einsetzen.
Der Rechtsruck ist kein Zufall. Wir haben als Verband die Möglichkeit, eine laute Stimme für eine sozialere, gerechtere, nachhaltigere Zukunft zu sein. Wir können junge Menschen politisieren und links bilden, ihnen einen Ort geben, an dem sie politische Wirksamkeit erfahren. Dafür braucht es eine klare Strategie, gute Bildungsarbeit, starke Kreisverbände, einen niedrigschwelligen und inklusiven Zugang zu politischer Arbeit – und Aktionen, die Sinn ergeben und laut sind.
Im September nächsten Jahres wählen wir ein neues Abgeordnetenhaus (AGH) und neue Bezirksverordnetenversammlungen (BVVen). Diese Wahl ist für uns als Verband zugleich Chance und Herausforderung. Als Jugendverband einer Partei haben wir die Möglichkeit, unsere Forderungen und Utopien in die Parlamente zu tragen. Dafür vergeben wir auf der Landesmitgliederversammlung Voten. Unser Ziel ist klar: Wir wollen alles daran setzen, Grüne-Jugend-Mitglieder ins Abgeordnetenhaus zu bringen. In der Vergangenheit haben wir so schon großartige Menschen in Positionen gebracht, in denen sie direkten Einfluss auf die Berliner Politik nehmen und unsere Themen, Forderungen und Analysen auf der parlamentarischen Bühne einbringen konnten.
Davon profitieren wir als Verband auch unmittelbar – durch enge Zusammenarbeit mit den Votenträgerinnen, den direkten Informationsfluss, ihre Expertise und Ressourcen. Die Chance ist riesig, die Herausforderung ebenso. Als Sprecherin wird es wichtig sein, unsere Votenträgerinnen strategisch bestmöglich zu unterstützen und gemeinsam mit dem Kampagnenteam einen Wahlkampf auf die Beine zu stellen, der unsere Themen nach vorne stellt und den wir als Verband geschlossen auf die Straße tragen.
Ich freue mich über eure Stimme – denn es gibt viel zu tun, und ich habe richtig Bock, mit euch im kommenden Verbandsjahr was zu reißen!
Bei Fragen erreicht ihr mich hier:
Insta: @hannahfungiert
Signal: @Hannah_Fuge.42
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